Warum Tor-Exit-Richtlinien IP-Adressen statt Domainnamen blockieren
Auch wenn es für Relay-Betreiber sinnvoll erscheinen mag, Websites anhand ihres Hostnamens zu blockieren, unterstützen die Tor-Exit-Richtlinien nur IP-basierte Regeln, um Zensur und Missbrauch durch DNS-Manipulation zu verhindern.
Es wäre schön, wenn Relay-Betreiber in ihren Exit-Richtlinien Dinge wie www.slashdot.org ablehnen sagen könnten, anstatt von ihnen zu verlangen, den gesamten IP-Adressraum zu lernen, der von der Site abgedeckt werden könnte (und dann auch andere Sites an diesen IP-Adressen zu blockieren).
Es gibt da aber zwei Probleme. Erstens konnten die Nutzer diese Sperren immer noch umgehen. Sie könnten zum Beispiel die IP-Adresse statt des Hostnamens anfordern, wenn sie das Tor-Netzwerk verlassen. Das bedeutet, dass die Betreiber immer noch alle IP-Adressen für die fraglichen Zielorte lernen müssen.
Das zweite Problem ist, dass es außenstehenden Angreifern erlauben würde, beliebige Seiten zu zensieren. Wenn zum Beispiel ein Tor-Betreiber www1.slashdot.org blockiert und dann ein Angreifer das DNS des Tor-Relays manipuliert oder den Hostnamen so ändert, dass er auf die IP-Adresse einer großen Nachrichtenseite aufgelöst wird, dann blockiert der Tor-Relay plötzlich die Nachrichtenseite.